In der Stadt Luzern kommen immer mehr Kinder mit Entwicklungsrückständen in den Kindergarten. Dies zeigt sich zum Beispiel darin, dass Kinder nicht selbständig essen können, beim Spiel sofort überfordert sind oder sich mit anderen Kindern kaum unterhalten können. Solche Rückstände sind später nur schwer aufzuholen und führen zu ungleichen Startchancen im Leben.
Für die meisten Kinder geschieht die Förderung in der Familie. Es gibt aber Eltern, die ihre Kinder nicht so unterstützen können, wie es nötig wäre. Deshalb hat die Stadt Luzern vor vier Jahren das Programm «Frühe Förderung» für Kleinkinder zwischen null Jahren und dem Schuleintritt und ihre Familien lanciert. Gerade die ersten Lebensjahre sind entscheidend für die Entwicklung eines Kindes.
Kinder aus sozial benachteiligten Familien profitieren besonders
Nun liegt eine Evaluation der Hochschule Luzern – Soziale Arbeit vor. Sie zeigt, dass Luzern auf dem richtigen Weg ist mit der Frühen Förderung. Die Kinder werden aufnahmefähiger, selbständiger und insgesamt lebensfähiger. Besonders profitieren Kinder aus sozial benachteiligen Familien.
Die Evaluation macht deutlich, dass Kinder ihre sprachlichen Fähigkeiten durch gezielte Sprachförderung in der Spielgruppe wesentlich verbessern können. Gerade fremdsprachige Kinder aus Familien mit einem tiefen Bildungsstand profitieren am meisten, aber auch Kinder mit Muttersprache Deutsch verzeichnen Fortschritte auf hohem Niveau. Neben den Kindern profitieren deren Eltern durch Mütter- und Väterberatungen im Rahmen der Frühen Förderung. Mithilfe von speziell ausgebildeten Fachpersonen wird den Eltern das Wissen um gesunde Ernährung, spielerische Frühförderung und Informationen in der Schweiz – z.B. über das hiesige Schulsystem – vermittelt.