Wie können wir das Kindswohl ins Zentrum stellen und den Kontakt zu den Eltern halten? Gemäss den Informationen des iks, Institut Kinderseele Schweiz, erkrankt jeder Zweite oder Dritte im Verlaufe seines Lebens einmal psychisch. Dabei ist das Spektrum an eingeschränkter Funktionalität sehr unterschiedlich, je nach Diagnose und je nach Phase innerhalb des Krankheitsverlaufs. In nahezu 50% der SPF begleiteten Familien, der deutschsprachigen Schweiz, leidet ein Elternteil an einer psychischen Erkrankung.
Gelegentlich sind beide Elternteile davon betroffen. Die Zusammenarbeit mit psychisch belasteten Menschen ist Alltag im Berufsfeld der Sozialpädagogischen Familienbegleitung.
- Wie wirkt sich die Verfassung des erkrankten Elternteils auf die Qualität der Bindung zum Kind aus?
- Woran erkennt man in der Arbeit mit Familien, dass Kinder unter der psychischen Verfassung ihrer Eltern leiden?
- Was hilft, das zu vermeiden?
- Wie bleiben wir im Kontakt mit Eltern, die durch ihre Krankheit (zeitweise) eine andere Wahrnehmung oder eine stark wechselnde Verfassung haben, die z.B. sehr impulsiv und unberechenbar reagieren?
- Was bedeutet das für die Kinder?
- Was sind mögliche Anzeichen einer Gefährdung des Kindswohls?
- Wie können Schutzfaktoren aufgebaut werden?
- Wie können betroffene Kinder und Eltern gestärkt werden?
- Was sind lösbare Aufgaben?
Mit Heidi Simoni und Peter Allemann stehen uns zwei erfahrene Fachpersonen mit Referaten und Workshops zur Verfügung.
Informationen zu Bindungstheorien und Erkenntnisse aus der Forschung vermittelt Frau Simoni als Leiterin des Marie Meierhofer Instituts. Peter Allemann bereichert die Teilnehmenden mit seinem Erfahrungsschatz aus der Praxis. Anschaulichkeit als Methode hilft ihm in der Zusammenarbeit mit psychisch belasteten Eltern. Sein Anliegen ist es, das Kind ins Zentrum zu stellen und zugleich den Kontakt zu den Eltern zu halten und diese in ihrer Aufgabe zu stärken.
Methodisch interessante Ansätze werden in verschiedenen Workshops vermittelt mit dem Ziel, das Gesehene, Gehörte und Erfahrene im Alltag anwenden zu können.
Ein Strauss an Ideen, Projekten und Hilfsmitteln in der Arbeit mit psychisch beeinträchtigten Eltern sowie ein kurzer Einblick zum Stand der Forschungsprojekte über die Wirksamkeit sozialpädagogischer Familienbegleitung durch Andreas Rhyner, Leiter des Verbundforschungsprojektes, runden die Fachtagung ab.
Das Referat von Peter Allemann wird demnächst aufgeschaltet.