Wie man mit Kreisläufen ressourcenschonend baut, zeigte Christine Steiner Bächi, KOS PartnerInnen GmbH, am Beispiel der Zürcher Überbauung «nordnordost». Dort bereitet ein zirkuläres Sanitärsystem das Abwasser vor Ort auf und führt es in den Kreislauf zurück, wo es beispielsweise für WC-Spülungen und Bewässerung verwendet wird. Dass beim suffizienten Bauen auch das menschliche Wohlbefinden im Zentrum stehen muss, führte Daniel Tschudy, Velux Schweiz AG, aus. Fast wichtiger als die Wohnfläche seien für das Wohlbefinden gute Luftqualität und viel Tageslicht. Dies könne man etwa mit mehr Fenstern und einer grösseren Raumhöhe statt mit viel teurer Technik erreichen, was wiederum Energie einspare.
Andres Stierli, Leiter technisches Gebäudemanagement Flughafen Zürich AG, sprach darüber, wie der Flughafen Suffizienz durch Effizienz erreichen will. Man setze auf die optimale Nutzung von Flächen und den bedarfsgerechten Anlagenbetrieb mit reduzierten Betriebsstunden – etwa mittels Klimaanlagen, die das Passagieraufkommen prädiktiv berücksichtigen. Gion A. Caminada, emeritierter Professor für Architektur an der ETH Zürich, rief dazu auf, den Herausforderungen der Zeit, etwa dem Klimawandel, mit architektonischen Mitteln entgegenzutreten. Suffizienz sei nicht Verzicht, sondern das Entdecken von (noch) verborgenen Qualitäten. Caminada zeigte dazu inspirierende Beispiele klimafreundlichen Wohnens aus seinem vielfältigen Schaffen.
Das Plenum war sich einig, dass man im Bereich der Suffizienz beim Bau und Betrieb von Gebäuden in den Anfängen steckt und es noch viel Potenzial zu entdecken gibt. Das grosse Interesse am Anlass zeugte davon, dass sich die Teilnehmenden auf diese Entdeckungsreise einlassen wollen. Die vorgestellten Beispiele zeigten auf, in welche Richtung sie gehen könnte.