Wohnqualität wird nicht nur von der eigenen Wohnung, sondern zum grossen Teil von den Interaktionen mit dem Wohnungsumfeld beeinflusst. Den Zwischenräumen im unmittelbaren oder nahen Wohnungsumfeld kommen hier eine besondere Bedeutung zu. Auch deshalb, weil durch ein gelungenes Wechselspiel von baulicher Gestaltung, Nutzungsangeboten und Betriebskonzept die private Wohnfläche um Aneignungsmöglichkeiten jenseits der eigenen vier Wände ergänzt werden kann.
Der Fokus des Projekts liegt entsprechend auf den sogenannten «Komplementärräumen», die die private Wohnfläche um verschiedene Handlungs- und Stimmungsräume im wohnungsnahen Umfeld ergänzen. Beispielhaft sind hier halbprivate Vorplätze oder Aussenräume zu nennen sowie Freiräume und Nutzungsangebote im Quartier, die von den Bewohnenden als wichtiger Bestandteil ihres Wohnraums angesehen werden.
Anhand von sechs Fallstudien in der Schweiz und in Deutschland wurde die Bedeutung von wohnungsnahen Zwischenräumen und Nutzungsangeboten aus Sicht der Bewohnenden untersucht. Eine konkrete Orientierungs- und Diskussionshilfe bietet die Studie «Redefine the In-Between» mit ihrem «Kompass der Komplementärräume». Als praxisorientiertes Werkzeug richtet er sich an Planerinnen und Bauträgerschaften, engagierte Bewohnerinnen und Bewohner, welche die Wohnqualität über die Parzellengrenze hinaus diskutieren möchten.
Die Publikation ist Online abrufbar über die Plattform «Zukunft Bau» des Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung BBSR.