In einer Woche mit sehr interessanten Inputs und selbständigem Bearbeiten eines Projektes wurde das Wissen rund um die Wärmeerzeugung mit Biomasse stark gefördert. Doch auch der Gedanke der Teambildung und des Gruppenzusammenhalts kam während der ganzen Woche nicht zu kurz.
Montag, 10.02.2020
Schon fast eine Tradition für die Gebäudetechnik-Studierenden der Richtung HLKS ist die Blockwoche Erneuerbare Energien im Nahwärmeverbund. Die Reise begann um 07.10 Uhr beim Inseliquai Luzern. Von dort aus ging es Richtung Merkendorf, Deutschland. Damit die Studierenden nicht verhungerten, sorgten die Dozierenden für ein reichhaltiges Sandwichangebot. Trotz des starken Sturmes Sabine, gab es keine Verzögerung und wir kamen pünktlich um 13:00 Uhr bei der Firma Agrikomp in Merkendorf (D) an. Zuerst gab es von Herr Philipp Heinig eine Einführung in die Biogastechnik und wie der Prozess der Biogasherstellung funktioniert. Nach einer kurzen Stärkung mit Kaffee oder/und Wasser konnten wir die Produktion von Anlagenteilen zur Biogasproduktion und Blockheizkraftwerken begutachten. Eindrücklich war die Montage der Motoren für die Blockheizkraftwerke. Nach der Besichtigung fuhren wir weiter nach Ansbach (D) und bezogen die Hotelzimmer für die Woche. Beim gemeinsamen Nachtessen lassen wir den Tag ausklingen.
Dienstag, 13.02.2020
Der Dienstag startete beim sehr grosszügigen Morgenbuffet im Hotel. Die Abfahrt zur Firma Endress Holzfeuerungsanlagen erwartete uns um 09:00 Uhr in Burgbernheim zur Betriebsbesichtigung. Herr Markus Heese führte uns durch den gesamten Betrieb und konnte mit seiner Kompetenz alle unsere Fragen beantworten. Die eingebaute Anlage vor Ort dient sogleich als Versuchslabor für neue Entwicklungen. Nach dem Abstecher in die Holzfeuerung ging es zum Restaurant, vor dem Mittagessen gab es einen Input zum Thema Holzfeuerung, die Theorie zur vorangegangenen Besichtigung. Um uns das Mittagessen definitiv zu verdienen, wurde in der Gruppe die Projektarbeit der kommenden Tage besprochen und eine These formuliert, die in der Projektarbeit umgesetzt werden muss.
Am Nachmittag stand der Besuch beim Windpark Neuhof an der Zenn auf dem Programm. Arno Weber der Firma Wust Wind und Sonne hat uns dabei ausführlich alle Fragen zum Thema Windkraft beantwortet. Aufgeklärt über die Vor- und Nachteile von Windkraftanlagen sind wir nach Buchheim gefahren, um einen der ersten Solarparkbetreiber Deutschlands zu besuchen. Nach der Besichtigung der Anlage waren wir zu Speis und Trank bei Klaus Endress eingeladen. Hier konnten wertvolle Erfahrungen zum Thema «Erneuerbare Energien» ausgetauscht werden. Nach der Degustation des hauseigenen Feuerwassers sind wir zum Hotel zurückgekehrt.
Mittwoch, 12.02.2020
Am Mittwoch startete die Projektarbeit für die Konzepterstellung einer Biogasanlage. Dazu trafen wir uns um 08:30 Uhr vor dem Hotel und fuhren mit dem Car zum Technologie- und Innovationszentrum, wo wir einen Projektraum zum Ausarbeiten der Aufgabe beziehen konnten. In fünf Teams an je vier Studenten werden verschiedene Konzeptstrategien zur Auslegung einer Biogasanlage verfolgt.
- Team 1: Nutzung der anfallenden Biomasse auf dem Areal
- Team 2: Thermische Energieversorgung für das Areal
- Team 3: Dezentrale Gaszentralen
- Team 4: Elektrische Energieversorgung des Areals
- Team 5: Autarke Stromversorgung für das Areal
Damit wir mit den gleichen Berechnungs- und Projektgrundlagen die Auslegungen durchführen konnten, wurden zu Beginn die Leistungen und Energien (elektrisch und thermisch) vom Areal berechnet. Weiter sind die wichtigsten Grundlagedaten wie Heizwert und Gasertrag der Substrate gemeinsam festgehalten worden. Zur Verfügung stand hierfür ein Plan im Massstab 1:500 und ein Luftbild vom Areal in Triesdorf. Über den Mittag gab es zur Stärkung eine fränkische Spezialität «Schweinschnitzel und Klösse». Nach dem Mittagessen arbeiteten wir intensiv an der Projektaufgabe weiter. Der Abend wurde individuell durch die Studierenden gestaltet. Nach einem gemütlichen Abendessen trafen sich die Meisten zum Bowling spielen.
Donnerstag, 13.02.2020
Am Donnerstag arbeiten wir an der Ausarbeitung der Konzeptaufgabe weiter. Am Nachmittag nutzten wir die Zeit, um die Plakate für die Abschlusspräsentation (MEP) vorzubereiten. Auf das Plakat gehörten die Berechnungsgrundlagen, das Konzeptschema mit Hydraulikeinbezug und Anlagendaten, ein Übersichtsplan, Diagramme zur Veranschaulichung der Lastverläufe und das Fazit der Konzeptarbeit. Nach einem gemeinsamen Abendessen beschäftigten sich einige Studierenden mit der Vorbereitung der Präsentation, andere trafen sich noch in einer Bar, um etwas zu trinken und den Abend ausklingen zu lassen.
Freitag, 14.02.2020
Der Freitagmorgen startete bereits früh mit einer Carfahrt vom Hotel in Richtung Gösselsdorf. Die Teampräsentationen fanden in einem Saal der Gastwirtschaft «Zur Linde» statt. Alle Teams präsentierten ihre Arbeiten, welche sie in dieser Woche vorbereitet haben. Dadurch konnten alle Anwesenden einen vertieften Einblick in die Planung und Auslegung von Biogasanlagen und BHKW’s nach verschiedenen Projektschwerpunkten gewinnen und die verschiedene Konzepte konnten miteinander verglichen werden.
Nach den Präsentationen konnten wird das Areal der Hochschule für Landwirtschaft in Triesdorf, welches die Grundlage unserer Konzeptarbeiten war, besichtigen. Unter der fachkundigen Leitung des Anlagenwarts Herr Walter Schmidt wurden sämtlich realisierte Anlagen besichtigt und erklärt. Spannend dabei war der Vergleich zwischen der vorgefundenen Biogasanlage, dem Hackschnitzellager, den Hackschnitzelkesseln und den Anlagen aus der Projektarbeit. Entsprechend viele Fragen kamen von den Studierenden, welche sich nun mit der Situation in dieser Woche bestens vertraut sind und nun ihre Überlegungen mit der Realität vergleichen konnten und einen hohen Lerneffekt erlebten. Nach der Besichtigung der Hochschule für Landwirtschaft ging es für ein leckeres Mittagessen zurück ins Restaurant «Zur Linde». Die bevorstehende Carfahrt zurück nach Luzern gestaltete sich sehr ruhig, da die meisten Studierenden die Fahrt nutzten um sich von der interessanten, lehrreichen und gut organisierten Woche zu erholen.