Um die Herausforderungen der Wald- und Holzbranche anzugehen, braucht es einen intensiven Austausch zwischen den betroffenen Akteuren und eine verstärkte Zusammenarbeit. Das erste Forum Holz & Wirtschaft Schweiz in Hasliberg konnte 100 Teilnehmerinnen und Teilnehmer verzeichnen. Akteure aus der Wald- und Holzbranche sowie Referierende aus Politik, Wirtschaft und Forschung sprachen über Massnahmen zur Verbesserung der regionalen Wertschöpfung und zur Stärkung der Unternehmen der Holzkette. Darüber hinaus konnte die Ausstellung zum Prix-Lignum 2018 der Region Mitte besichtigt werden. Ein Mix aus kurzen Vorträgen und anschliessenden Podiumsdiskussionen mit den Referierenden, ermöglichte die Gegenüberstellung unterschiedlicher Positionen und die notwendige Reflexion der Inhalte.
Regionaler Vergleich
Am Forum ist es gelungen, entscheidende Erfolgsfaktoren, aber auch Schwierigkeiten von Kooperationen zur Stärkung der regionalen Wertschöpfung aufzuzeigen. Der Vormittag war dem Schwerpunkt der «Regionalwirtschaft» gewidmet. Arnold Schild verwies als Gemeindepräsident auf die grosse Bedeutung der Wald- und Holzbranche aus Sicht der Kommune. Anschliessend standen die Massnahmen regionaler Holzorganisationen zur Verbesserung der Wertschöpfung im Fokus. Es wurde ersichtlich, dass die Regionen unterschiedliche Stärken und Schwächen aufweisen. Dies erfordert einerseits spezifische regionale Massnahmen mit den Akteuren vor Ort, andererseits verlangen gewisse Herausforderungen der Holzkette einen überregionalen Austausch. Ganz im Sinne von «think global – act local».
Kooperationen in alle Richtungen notwendig
Am Nachmittag rückte der Schwerpunkt der «Kooperationsmodelle» ins Zentrum des Geschehens. Die vielfältigen Referate förderten unterschiedliche Kriterien für erfolgreiche Kooperationen zu Tage. So verwies der Holzbauunternehmer Stephan Küng beispielsweise auf die Wichtigkeit der Kommunikation mit den Akteuren im Wald und der Sägerei. Besonders aufschlussreich war auch der Blick über den Branchenrand: Chris Rosser erläuterte, wie sich mehrere Hotels innerhalb der Hotelkooperation Frutigland gegenseitig unterstützen. Es wurde klar, dass es für eine starke Holzkette Kooperationen in alle Richtungen braucht. Sowohl horizontale Kooperationen vom Wald bis auf die Baustellen, als auch vertikale Kooperationen zwischen Betrieben gleicher Stufe. Zudem kann auch eine Zusammenarbeit mit Akteuren ausserhalb der Wald- und Holzbranche gewinnbringend sein. Auf dem abschliessenden Podium lieferten Unternehmer Oscar Schwenk und Regierungsrat Josef Hess zusätzliche Anregungen zur zukünftigen Stärkung der Wald- und Holzbranche.
Das neu ins Leben gerufene Forum Holz & Wirtschaft Schweiz findet alle zwei Jahre in der Region Brünig statt und ist aus dem NRP-Projekt (Neue Regionalpolitik) HolzNetzWerk Brünig hervorgegangen. Verantwortlich für den Anlass ist eine breite Trägerschaft: Die Verbände ProHolz Unterwalden, ProHolz Lignum Luzern und die Initiative Holz | BE ermöglichen eine direkte Verbindung zu den Akteuren der Wald- und Holzbranche und den Fragestellungen der Praxis, während die Berner Fachhochschule und die Hochschule Luzern die Verknüpfung der Inhalte mit aktuellen Forschungsthemen sicherstellen. Die Trägerschaft wird durch ein umfangreiches Netzwerk an Verbandspartnern, Medienpartnern, Tourismuspartnern, Sponsoren und den Hauptsponsor Kuratle & Jaecker AG unterstützt. Die Organisatoren freuen sich, dass die Regierungsräte Josef Hess (Kanton Obwalden) und Christoph Ammann (Kanton Bern) das Patronat für das Forum 2019 übernommen haben.
Informationen zum Programm und den Präsentationen der Referierenden sowie die Bildergalerie des Forum Holz & Wirtschaft Schweiz 2019