Fabian Geiger hat in seiner Diplomarbeit einen wichtigen Beitrag zur sicheren Prüfung in kleinen Dimensionen geleistet und dabei über die Landesgrenzen hinaus mit der Firma Zwick aus Ulm in Deutschland, einem führenden Anbieter von Prüfmaschinen, zusammengearbeitet.
«Viele auf dem Markt vorhandenen Klemmsysteme erlauben keine genaue Ausrichtung von kleinen Zugproben, also Proben, die ungefähr 10 mm lang und oft weniger als einen Millimeter dünn sind», sagt Robert Strehle, der als Branchenmanager bei Zwick für die Zusammenarbeit mit Hochschulen zuständig ist. Bei einem Gespräch mit dem Dozenten Udo Lang, welcher sich in seiner Forschung schon länger mit Mikrozugversuchen in noch kleineren Dimensionen beschäftigt, wurde schnell klar, dass bei den Klemmsystemen Verbesserungsbedarf besteht und diese Herausforderung in einer gemeinsamen Diplomarbeit angegangen werden sollte. Glücklicherweise wurde mit Fabian Geiger auch schnell ein geeigneter Student gefunden. Nach seiner Ausbildung zum Konstrukteur studierte er an der Hochschule Luzern – Technik & Architektur Maschinentechnik mit dem Schwerpunkt Produktentwicklung & Industriedesign. Mittlerweile arbeitet er im Ingenieurbüro «konplan systemhaus AG» in Rotkreuz.
Systematische Vorgehensweise wie aus dem Lehrbuch
«Die in den Grundlagenfächern vermittelte systematische Vorgehensweise konnte ich damit direkt in einer anwendungsbezogenen und spannenden Fragestellung einsetzen», so Fabian Geiger. Aber nicht nur das Fachliche war wichtig, sondern auch ein durchdachtes Projektmanagement, um so selbständig von der Idee über die systematische Auswahl zur Lösung, der fertigen Klemmvorrichtung zu kommen. Und dies innerhalb 15 Wochen! «Wir waren mit den Kenntnissen und Fähigkeiten von Herrn Geiger sehr zufrieden und möchten die Ergebnisse in die Produktion überführen», zeigte sich Robert Strehle nach Abschluss der Diplomarbeit mit der Qualität der Ausbildung an der Hochschule Luzern beeindruckt. «Wir hoffen, wir können diese Zusammenarbeit auch in Zukunft fortführen.»
Forschung und Dienstleistung bei der Materialcharakterisierung in kleinen Dimensionen
Diese Hoffnung hat sich mittlerweile bestätigt: Ende 2016 wurde an der Hochschule Luzern – Technik & Architektur eine Mikrozugprüfmaschine von Zwick in Betrieb genommen, die die bestehenden Möglichkeiten zur Materialcharakterisierung ideal ergänzt und in der Fabian Geigers Mikroprobenhalter als Serienprodukt mit eingesetzt wird. Dies soll neben Lehrversuchen im Werkstofflabor auch Industriepartnern zu Gute kommen. Das Kompetenzzentrum Mechanische Systeme kann so externen Firmen die Untersuchung von sehr kleinen Proben anbieten. Solche Proben bilden die Eigenschaften kleiner Bauteile sehr gut ab oder bieten sich auch bei sehr teuren Materialien an, für die die Herstellung von Makrozugproben schlicht zu teuer wäre.