Am 19. Mai 2016 informierten der Aktionsplan Holz des Bundesamtes für Umwelt, Holzbau Schweiz und Lignum an der Berner Fachhochschule Architektur, Holz und Bau in Biel über die Unterbringung von Flüchtlingen in der Schweiz sowie über die Qualitäten von Flüchtlingsunterkünften in Holzbauweise. Das Dialogangebot zur Vernetzung von Holzbau-Anbietern und Behördenmitgliedern stiess auf regen Zuspruch.
In seinem Vortrag stellte Richard Zemp, Wissenschaftlicher Mitarbeiter am
Kompetenzzentrum Typologie & Planung in Architektur (CCTP) der Hochschule Luzern – Technik & Architektur, Überlegungen zu städtebaulichen Aspekte und zur Standortwahl bei Flüchtlingsunterkünften vor. Seine Grundthese: Migration prägt seit je die Entwicklung der Städte. Deshalb gelte es in Sachen Asyl aus dem Krisenmodus herauszufinden und Migration als Teil der Stadtplanung zu begreifen. Dem Standort einer Flüchtlingsunterkunft komme erstrangige Bedeutung zu; er solle eine echte Einbettung im Quartier möglich machen. Die Vernetzung mit existierenden Quartieren und sozialer Infrastruktur seien unabdingbar, so Richard Zemp. Nutzbringend sei es, Potentiale im Bestand der Innenstadt zu identifizieren und zu aktivieren: Möglichkeiten zum Schliessen von Baulücken oder von Aufstockungen, Umnutzungen und Nachverdichtungen bestehender Siedlungen. Den Fokus sollte vielmehr auf die Schaffung kleinerer, verteilter Standorte gelegt werden, um eine sozial gemischte Entwicklung zu fördern.
Die besonderen Stärken von Holz für Flüchtlingsunterkünfte bringt die schlanke dreisprachige Website fluechtlingsunterkuenfte.ch auf den Punkt. Sie weist auf bauliche Lösungen führender Anbieter im Holzbau hin und stellt Adressen und weitere Informationen zum Thema bereit. Auf der Website finden sich alle Präsentationen des Bieler Informationsanlasses.