Die Design Biennale Zürich präsentiert Design als Denkdisziplin. Die erste Ausgabe unter dem Titel «HELLO FUTURE» war Fragen der Zukunft gewidmet. Wie sieht die Fabrik der Zukunft aus? Was lässt sich mit aktiven Materialien gestalten? Was lernen wir aus der Vergangenheit? Und welche Chancen bergen experimentelle Prozesse? Die Hochschule Luzern – Design & Kunst war Programmpartnerin und richtete mit «Silk Memory Garden» sowie «Inspired by Textile Patterns» zwei Auftritte aus.
Silk Memory Garden
Silk Memory ist ein Webportal der Forschungsgruppe Produkt & Textil der Hochschule Luzern – Design & Kunst, das Zugang bietet zu textilen Designschätzen der Zürcher Seidenindustrie. Das Webportal ist gekoppelt an ein gleichnamiges Forschungsprojekt. In enger Zusammenarbeit mit musealen Kooperationspartnern, Lehrkräften und praktizierenden Designerinnen und Designern wurde eine Datenbank erarbeitet und ein Webportal entwickelt, welches die textilen Objekte für Lehre, Forschung und als Inspirationsquelle für zeitgenössisches Designschaffen online stellt. Silk Memory wird finanziert durch die Hochschule Luzern, den Lotteriefonds des Kantons Zürich und die Zürcherische Seidenindustrie Gesellschaft und möglich gemacht durch grosszügige Schenkungen ehemaliger Seidenfabrikanten.
Die Installation Silk Memory Garden von François Chalet setzte sich zum Ziel, die textilen Inhalte im Webportal Silk Memory räumlich begehbar zu machen und auf spielerisch interaktive Weise aufzubereiten. Die Besucher konnten mittels eines eigens programmierten Steuerungstool textile Flächen wählen, die im Raum zu floralen und tierischen Projektionen heranwuchsen. Die sonst nur kleinteilig sichtbaren textilen Muster wurden über grossformatige Projektionen szenisch erlebbar gemacht.
Animations, Concept & Art Direction: François Chalet
Generative Art, Interaction & Development: Andrés Villa Torres
Sound: Matthias Vetter
Technik: Kaspar Flückiger
Silk Memory Archiv und Data: Forschungsgruppe Produkt & Textil
Inspired by textile patterns
Das Entwurfsmodul «Inspired by textile patterns» untersucht die Möglichkeiten des Wissenstransfers in der Lehre. Seit die Forschungsgruppe Produkt & Textil der Hochschule Luzern – Design & Kunst ausgewählte Objekte aus den Archiven der Zürcher Seidenindustrie über ein Webportal zugänglich gemacht hat, können Interessierte auf die Textilentwürfe zugreifen und diese in ihre eigene Arbeit einfliessen lassen. Das Webportal Silk Memory eröffnete elf Studierenden der Studienrichtung Objektdesign der Hochschule Luzern – Design & Kunst einen Blick auf 200 Jahre Textildesign im Kanton Zürich. Textilien werden mit Blick auf die Mustertypologie, Herstellungstechnik, Materialeffekte etc. untersucht und in ein eigenes gestalterisches Projekt überführt. Das Erforschen der Textileigenschaften und Entwurfsmerkmale ermöglichte den Studierenden einen individuellen Zugang zu unerwarteten Adaptionen und Transformationen. Entstanden sind etwa hölzerne Wandelemente mit textilem Charakter oder Backsteine aus Ton mit einer fliessenden Materialstruktur, aber auch Webtechniken konnten in anderen Materialien und in unterschiedlicher Skalierungen für neue Entwürfe genutzt werden.
Leitung Studienrichtung Objektdesign: Christoph Schindler
Dozierende: Florian Hauswirth, Andreas Saxer
Studierende aus dem 2. Bachelor Ausbildungsjahr: Manuel Bianchi, Laura Buob, Kilian Hürlimann, Valentina Labitzke, Janine Leiggener, Sandra Macaluso, Arlene Moos, Sophie Schüpbach, Anna-Lara Sigron, Lea Strahm, Anja von Stokar, Meri Zirkelbach
Szenografie: Studio XYZ