opus co-opera – unter diesem Titel stand das Herbstsemester 2016 für 26 Studierende im 3. Studienjahr der Bachelor Textildesign und Objektdesign der Hochschule Luzern – Design & Kunst. Zwölf Wochen lang erarbeiteten sie unter der Leitung der Dozierenden Andreas Saxer, Franziska Born und Marion Becella Elemente für das Bühnenbild zur Inszenierung von Monteverdis Marienvesper. Sie wird in diesem Frühjahr vom Luzerner Theater in der Jesuitenkirche aufgeführt.
Das Bühnenbild stammt vom Modedesigner Kostas Murkudis und ist in verschiedene Blautöne getaucht. Sowohl die Bodenplatten als auch die Kostüme spielen mit unterschiedlichen Oberflächenstrukturen, die von Studierenden vorgeschlagen wurden. Auch die speziell gestalteten Notenständer stammen von den Studierenden: Sie ragen auf bis zu vier Meter hohen Stahlstelen in den Altarraum der Jesuitenkirche.
In der von Sebastian Matthias choreografierten Inszenierung begegnen sich Musikerinnen, Sänger, Tänzerinnen und Zuschauer auf gleicher Ebene. Um dies zu unterstreichen, wurde die Bühne mit von Studierenden entwickelten Modulen bestückt, die Sitzplätze für das Publikum und die Musizierenden bieten. Diese sind als Gegenpol zur üppigen Kirche formal reduziert und verschmelzen farblich mit der Bühne.
Mit einem realen Projekt zum Erfolg
Ein wichtiger Aspekt von opus co-opera war die Zusammenarbeit der Studierenden mit Schweizer Firmen, zum Beispiel der Schoeller Textil AG oder der Filtex AG. Firmenbesuche zu Beginn des Projektes legten eine wichtige Basis für den späteren Austausch. Aus den zahlreichen Konzepten, Materialien und Objekten wurden einige Projekte von Kostas Murkudis zur vertieften Weiterbearbeitung ausgewählt.
«Die Studierenden gehen am Ende ihres 3. Studienjahres sozusagen live und erfahren, was es heisst, als Designer im Beziehungsnetz mit Menschen und Institutionen, zwischen Budget und Zeitplan und unterschiedlichen Arbeitskulturen einem realen Projekt zum Erfolg zu helfen. Die Tatsache, dass hier Design für eine künstlerische Darbietung geschaffen wird, ist eine Besonderheit», erklärt die Dozentin Marion Becella.
Während die Arbeit am Projekt für die meisten Studierenden mittlerweile abgeschlossen ist, läuft die Herstellung der Bühnenbestandteile sowie der Kostüme in den Werkstätten des Luzerner Theaters und bei weiteren Produzenten auf Hochtouren. Ein wichtiger Schritt in Richtung Aufführung war die Bauprobe vom 31. Januar 2017 im Krienser Südpol. Deren Zweck war es, Bühnenelemente und Materialien in Originalgrösse zu testen und Fragen bezüglich der Umsetzung zu klären. Ab dem 21. Februar 2017 wird das Stück mit der Unterstützung von «Profizuschauern» geprobt. Diese sollen einerseits das Publikum bei den Vorstellungen leiten und andererseits Sebastian Matthias während den Proben wichtige Rückmeldungen zur Inszenierung geben. Das Ergebnis von opus co-opera ist schon bald in der Luzerner Jesuitenkirche zu erleben. Während die Premiere vom 3. April bereits ausverkauft ist, sind hier noch Tickets für die restlichen neun Vorstellungen bis zum 28. April erhältlich. Wer am Projektverlauf interessiert ist, findet unter www.opuscoopera.ch spannende Einblicke und weitere Information zum Projekt.