Auslandsemester, das klingt nach Tapetenwechsel und neuen Erfahrungen. Raus aus dem Schweizer Alltag und rein in eine fremde Kultur. Studierende der Hochschule Luzern – Design & Kunst können ihr Fernweh an zahlreichen Partnerschulen weltweit stillen: Von Indien über Finnland bis Kolumbien stehen insgesamt 48 Destinationen zur Wahl. Für welches Land sich die Studierenden letzten Endes entscheiden, hängt stark von der Fachrichtung und den persönlichen Interessen ab.
Emanuel Wolf, Student im 3. Jahr des Bachelor Kunst & Vermittlung der Hochschule Luzern – Design & Kunst, war ein Semester an der Korea National University of Arts in Seoul: «Ich wusste nicht viel über Korea, wollte aber unbedingt nach Asien. Als ich mir dann die verschiedenen Schulen auf Google Street View angeschaut habe, sind mir die chaotischen bunten Schilder an den Häusern und die koreanischen Schriftzeichen aufgefallen. Das hat mich sofort interessiert. Am Schluss war es das Bauchgefühl, das den entscheidenden Ausschlag gab.» Auch für Jasmin Rabensteiner, ebenfalls Studentin im 3. Bachelor Kunst & Vermittlung , war es eine eher intuitive Entscheidung. Ihr war es wichtig, an einen Ort zu gehen, dessen Kultur(en) sie interessieren. Ihre Wahl fiel auf die Bezalel Academy of Arts and Design in Jerusalem, die sie aufgrund der Qualität und Ausrichtung der Ausbildung sowie der Ästhetik der Homepage überzeugte.
Wie die meisten Austauschstudierenden lebte auch Emanuel im Studentenwohnheim, zusammen mit internationalen und koreanischen Studierenden. Auf letztere war Emanuel während des Unterrichts oft angewiesen. Obwohl er fleissig Koreanisch lernte, musste er bei Unklarheiten bei seinen Mitstudierenden nachfragen. Den Unterricht fand er bereichernd: «Interessant für mich war, dass wir ein paar Mal auf Galerientour gingen und pro Tour sechs bis zehn Galerien und Museen anschauten. Dabei haben wir alles Mögliche besprochen: zum Beispiel die Räume und die Ausstellungsgestaltung, und die Dozierenden haben von ihren eigenen Erfahrungen mit Galerien und Museen erzählt.»
Anders als Emanuel wohnte Jasmin nicht auf dem Campus, sondern ein wenig ausserhalb als Untermieterin in einer privaten Wohnung. Die Suche nach einer Unterkunft war jedoch nicht ohne Stolpersteine: Bereits in der Schweiz organisierte sich Jasmin ein Zimmer, das sich allerdings in Betlehem und somit auf palästinensischem Boden befand. Die israelische Botschaft intervenierte, worauf hin sich Jasmin eine neue Bleibe suchen musste. Auch das ist Realität in Israel. Eine Realität, die Jasmin oft als inszeniert empfand: «Wenn du orthodoxe Juden auf einem Segway oder bei einem Picknick im Park siehst, dann sieht das schon surreal aus, wie auf einem alten Gemälde.» In ihrer eigenen Arbeit setzte sich Jasmin stark mit dem Beobachten und beobachtet werden auseinander und erstellte eine Fotoserie zum Thema.
Beide, Emanuel und Jasmin, würden ein Austauschsemester auf jeden Fall weiterempfehlen. Emanuel gefiel das Semester sogar so gut, dass er für sein Master-Studium zurück nach Korea möchte. Ein besseres Gütesiegel für eine Gastschule kann es wohl nicht geben.
Echo Mondial I – Ausstellung von Austauschstudierenden in der 745 Viscosistadt
Neugierig, welche Arbeiten während eines Auslandsemesters entstehen? Vom 2. bis 10. November 2017 stellen die Studierenden, die eben aus einem Auslandaufenthalt zurückgekommen sind, sowie die internationalen Studierenden, die an der Hochschule Luzern – Design & Kunst zu Gast sind, im Foyer 745 Viscosistadt ihre aktuellen Arbeiten aus (Vernissage am DO 2. November um 18 Uhr). Die ideale Gelegenheit, mit den Studierenden in Kontakt zu treten und mehr über ein Austauschsemester zu erfahren.
Studierende, die sich für ein Auslandsemester interessieren, können sich bei Andrea Moor, International Relations Officer, melden.