Modulart: Wahlpflicht / ISA
Modulnr.: DK.TH_ISA_AV102.15
ECTS: 3
Wann:
Kontaktunterricht: 25.9. - 11.12.2019
Selbststudium: 25.9.2019 - 8.1.2020
Prüfung/Präsentationszeit: 11.12. - 8.1.2020
VERANSTALTUNGSVERLAUF immer 17.00-19.00 Uhr
25. 09. Kontexte, Diskurse, Theorien. Einführung
02. 10. Kontexte, Diskurse, Theorien. Selbständige Gruppenarbeit der Studierenden
09. 10. Kontexte, Diskurse, Theorien. Auswertung im Plenum
16. 10. Gästegruppe 1. Zirkularität in der Nachhaltigkeitsdebatte
23. 10. Gästegruppe 2. Klimaschutz. Nachhaltigkeit im globalen Rahmen
30. 10. Gästegruppe 3. Lebensstile. Nachhaltigkeit als Konsumproblem
06. 11. Gästegruppe 4. Rebound als Nachhaltigkeitsproblem
13. 11. Gästegruppe 5. Kunst und soziale Nachhaltigkeit
20. 11. Gästegruppe 6. Utopien und Distopien als Grundlage von Nachhaltigkeitsdebatten
27.11. Gästegruppe 7. Digitale Nachhaltigkeit und New Materialism
05. 12. Gästegruppe 8. Design und soziale Nachhaltigkeit
Dozierende: Silvia Henke, Marie-Louise Nigg, Wolfgang Brückle und Gäste
ZIELSETZUNG
Die Studierenden setzen sich vor dem Hintergrund der heutigen geopolitischen Situation aktiv mit dem Begriff Klimawandel und Nachhaltigkeit auseinander. Sie lernen das Problem als zugleich ökologisch, historisch, politisch, sozial und ökonomisch bestimmt zu verstehen und vergleichen Modelle der Beschreibung sowie konkrete Handlungs- und Gestaltungsweisen. Sie üben das Gruppengespräch und die Erörterung relevanter Fragen in kleinen Beiträgen und in einem Journal ein. Sie konfrontieren sich mit ihren eigenen Erwartungen und Möglichkeiten bezüglich Engagement, Protest und der Änderung von Lebensstilen – auch durch die Mittel von Design, Kunst und Film.
INHALT
Wissen wir schon genug über die Tragweite der Umweltproblematik? Greta Thunberg, die erste Aktivistin der neuen Klimabewegung, sagt von sich, sie sei Realistin, sie zähle Fakten. Deshalb ruft sie die Gesellschaft auf, in Panik zu geraten. Viele Klimawissenschafter und Physiker geben ihr recht: Die Fakten erfordern unmittelbares Handeln. Politiker wiegeln ab, weisen auf die Klimaverträge und Ziele hin, die man einhalten wolle. Tatsächlich ist das Ringen um die Senkung der CO2-Ausstösse, um Ressourcen, die Grenzen des Wachstums und um Nachhaltigkeit in der Entwicklung schon viel älter: Laut Wiki geht die Umweltbewegung auf das 19. Jahrhundert zurück (Versorgungsnot beim Holz), die erste europaweite Umweltkampagne fand 1970 statt; seither bewegt man sich auf Lösungen zu in vielen Lebensbereichen. Die zentrale Frage des Ressourcenverbrauchs zwingt seit dem
19. Jahrhundert zum Nachdenken über andere Modelle von Entwicklung und Wachstum.
Im 21. Jahrhundert nun ist klar: die fossilen Brennstoffe sind endlich; ein grosser Teil der Welt lebt über die natürlichen Verhältnisse der Erde. Die BeiträgerInnen der Vorlesung fragen:
Was kann Nachhaltigkeit, der überall gehypte Begriff, im Einzelnen leisten? Was leistet das Prinzip der Zirkularität, wo stehen wir aktuell mit Vorschlägen und Modellen für nachhaltige Lebensformen? Wie können wir der planetarischen Situation mit neuen technologischen, ökologischen wie auch mit sozialen Steuerungen begegnen? Inwiefern wird die neue Klimabewegung der jungen Generation von positiven Utopien angetrieben – und was leisten demgegenüber Distopien und apokalyptische Zukunftsvisionen zur Aufklärung? Solche und andere Fragen werden durch Gästegruppen aus unterschiedlichen Disziplinen erörtert. Die ersten beiden Termine dienen der Einführung in Begrifflichkeiten und Theorien rund um die Nachhaltigkeitsdebatte. Der letzte Termin wird eine „carte blanche“ sein, zu welche eine Studierendengruppe selbst bespielen kann.
MODULPROGRAMM
Unter folgendem Link
LEHR- UND LERNMETHODEN
Textstudium, Diskussionsbeiträge, Journal
LEISTUNGSNACHWEIS
Journal (in kleinen Gruppen), Voraussetzung ist ein mindestens 80 %-iger Kursbesuch.
LEISTUNGSBEWERTUNG
Tiefe der Reflexion (doppelt gewichtet)
Relevanz (Einbeziehung von Konzepten und Positionen)
Kreativität (gedanklich bzw. gestalterisch)
Sorgfalt (sprachlich bzw. gestalterisch)
RECORD
Die Studierenden haben sich aktiv und interdisziplinär mit Fragen der Grenzen des Wachstums und des Klimawandels in seinen sozialen, historischen, ökologischen und ökonomischen Dimensionen auseinandergesetzt. Sie haben sich mit Begriffen und Modellen wie Nachhaltigkeit und Zirkularität auseinandergesetzt. Sie wurden sensibilisiert für die Umbrüche in der gegenwärtigen Welt und für die Möglichkeiten von Design, Film und Kunst, die Debatten rund um eine nachhaltige Lebensführung kritisch mitzugestalten und Lösungsmöglichkeiten anzubieten.