Welche Weiterbildungen bietet Ihr heute an?
Nebst den beiden etablierten MAS-Programmen MAS Wirtschaftsingenieur und MAS Designingenieur, ein Drittes ist bereits in Vorbereitung, sind wir stolz auf unseren bunten Weiterbildungs-Mix mit CAS-Programmen, Workshops und massgeschneiderten Firmenkurse für Unternehmen.
Welche Aspekte sind Euch bei der Planung heutiger Weiterbildungen wichtig?
Wir möchten unseren Teilnehmenden den grösstmöglichen Nutzen bieten. Heute reicht es nicht, Kenntnisse in einer Disziplin zu haben, sondern die Unternehmen verlangen oft eine Gesamtsicht. Dafür muss man sich in verschiedenen Themen, z.B. Technik und Management Wissen aneignen, das nicht in der Grundausbildung abgedeckt wurde. Diese breite Perspektive vermitteln unsere Angebote. Durch die Modularisierung ist auch eine flexible Planung der Weiterbildung möglich und wird sehr geschätzt. Themen wie Agilität und Digitalisierung sind heute ebenfalls sehr gefragt und stehen bei uns im Fokus.
Wie wirkte sich Corona auf die Weiterbildungen aus? Welche Chancen haben sich daraus entwickelt? Was war schwierig?
Wir spürten, dass viele Unternehmen ihr Budget für Weiterbildungen reduzierten. Umso erfreulicher ist es, dass wir trotz der schwierigen Ausgangslage drei geplante CAS im 2021 starten konnten. Die Teilnehmenden schätzen die Weiterbildungen sehr und freuen sich v.a. über den wieder möglichen Präsenzunterricht und den persönlichen Austausch.
Welche Neuerungen gibt es konkret bei Euren Angeboten?
Wir haben erkannt, dass MAS-Teilnehmende vermehrt ein flexibles Weiterbildungsangebot wünschen. Deshalb haben wir uns entschieden, die MAS-Programme modularisiert anzubieten. Drei CAS-Module und das Mastermodul im Umfang von je 15 ECTS komplettiert ein MAS Programm. Die CAS können einzeln besucht werden und die Anmeldung erfolgt separat. Die Teilnehmenden können so ihre Weiterbildung in Abstimmung mit dem persönlichen Terminkalender flexibel gestalten und bei Bedarf auch ein längeres Zeitfenster abdecken. Bei einigen MAS-Programmen stehen auch alternative CAS zur Auswahl, um so das Programm nach den persönlichen Interessen zusammenzustellen.
Wir legen auch einen hohen Wert auf eine interdisziplinäre, ganzheitliche Perspektive: Verschiedene Angebote werden auch überdepartemental angeboten, wir arbeiten mit den Departementen Wirtschaft und Informatik zusammen.
Eine weitere Neuerung ist, dass wir gewisse Angebote (CAS Agile Product Engineering) neu englisch anbieten. Wir können dadurch Personen von mittelgrossen Firmen erreichen, deren Unternehmenssprache bereits englisch ist.
Um was geht’s im MAS Wirtschaftsingenieur und MAS Designingenieur?
Der MAS Wirtschaftsingenieur richtet sich an technische Fachleute mit Berufserfahrung und bereitet die Teilnehmenden mit soliden Management-Kenntnissen auf die nächsten Karriere-Stufe vor, oder natürlich auch auf eine Selbstständigkeit. Im MAS Designingenieur liegt der Schwerpunkt auf dem gesamten Entwicklungsprozess im technischen Gebrauchsgüterdesign, um erfolgreiche Designlösungen entstehen zu lassen.
Welche neuen Programme werden 2022 angeboten?
Wir planen, im 2022 das neue MAS Product Innovation anzubieten. Absolvent*innen unseres erfolgreichen CAS Design Thinking haben uns oft gefragt: "Welchen Kurs können wir Fortsetzung nach diesem CAS besuchen? Es hat uns sehr gut gefallen und wir möchten uns auf die Umsetzung von Innovation konzentrieren“. Eine Antwort darauf hatten wir nicht, jedoch stellten wir fest, dass die meisten Ideen, die in den Design Thinking-Workshops im CAS oder bei unseren Partnerunternehmen entwickelt wurden, die Umsetzungsphase nicht erreichen, weil die Forschungs- und Entwicklungsabteilungen oft überfordert sind oder nicht schnell genug, um solche Konzepte in die Praxis umzusetzen. Auch erhielten gewisse Innovationen nicht die Aufmerksamkeit der Kunden, weil die Marktkommunikation zu technisch war und nicht wirklich auf den Kundennutzen ausgerichtet war.
Deshalb haben wir das neuen MAS-Programm Product Innovation entwickelt, das den Bedürfnissen von KMU im Bereich der Produktkonzipierung und -Entwicklung gerecht wird. Es befähigt die Teilnehmenden mit technischem Hintergrund innovative Produkte schneller und erfolgreicher an den Markt zu bringen. Dieser MAS wird aus den CAS Design Thinking, dem neuen CAS Agile Product Engineering und dem CAS Innovation and Technology Management modular geplant.
Das zweite neue Programm ist das CAS Applied Design. Erfolgreiche Lösungen bilden eine Brücke zwischen Kreativität und Machbarkeit – sie sind gleichermassen zukunftsorientiert und realisierbar. Das neu lancierte CAS Applied Design vermittelt Brückenkompetenzen um kreative Lösungen zu entwickeln und im Unternehmen zu ermöglichen. Im August fiel der Startschuss der ersten Durchführung des CAS Applied Design mit einer motivierten Truppe. Die Stimmung ist super und alle arbeiten bereits an Ihrem semester-begleitenden Projekt. Besonders die verschiedenen Räumlichkeiten des Design-Atelier in Horw und die Workshop-Räume in Rotkreuz werden sehr geschätzt. Wir sind gespannt auf die entwickelten Produkte. Die Lösungen werden Ende Februar 2022 in einer umfassenden Präsentation allen Teilnehmern und den Industriepartner gezeigt.
Ein Highlight aus dem bestehenden Angebot?
Im August startete das beliebte CAS Design Thinking – dank Zertifikatspflicht und zur Freude aller wieder in Präsenz, ohne Masken und Abstand. Mit Teilnehmenden aus unterschiedlichsten Bereichen (Versicherungen, Industrie, Kreativwirtschaft, Einzelunternehmer*innen und Expert*innen aus Grossunternehmen) tauchen wir in die Welt von agilen Methoden und Design Thinking ein. Praxisnähe wird an der Hochschule Luzern gross geschrieben und so durften sich die Teilnehmenden bereits im Einführungsmodul mit einer Challenge der KKL Management AG auseinandersetzen und die Resultate präsentieren.
«Mutig sein, die richtigen Fragen stellen, interdisziplinäre Teams zusammenstellen, ausprobieren... ganz viele wertvolle und auch inspirierende Inputs, die man mitnehmen kann und auf verschiedene Berufskonzepte transferieren kann.»
fasste ein Teilnehmer im Feedback-Formular zusammen. Solche Inputs erreichte und erfreute das Team der acht Dozierenden des CAS Design Thinking, die aus den unterschiedlichsten Fachbereichen und Branchen kommen. Ob Business Ecosystems Design, Lean Start-up oder Workshop Design: dieses CAS ist unser Highlight!
Wie sieht die Zukunft der Weiterbildung aus?
Ich bin überzeugt, dass es nach der Krise einen grossen Bedarf an Weiterbildungen an der Schnittstelle zwischen Technik, Design und Wirtschaft gibt. Der schnell wachsende und stetig wechselnde Markt braucht agile Personen mit einem breiten Wissen und einer Gesamtperspektive. Flexibilität wird immer gefragter sein, modulare Angebote sind zwingend. Wir möchten die nötigen Tools und eine breites Verständnis der Industrie vermitteln in Themenfeldern, die erst noch neu entstehen und sich ständig verändern.