Bis vor kurzem Forschungsgruppe, jetzt Kompetenzzentrum: Darüber freuten sich am 27. April nicht nur der Leiter des neuen Kompetenzzentrums Christoph Imboden, sondern auch sein Team. Das Kompetenzzentrum arbeitet an neuen Lösungen für die Energiewirtschaft. Es betreibt angewandte Forschung und Lehre zur Energiezukunft, berücksichtigt dabei ökonomische wie technische Aspekte. Dabei konzentriert es sich auf drei Forschungsbereiche: Effiziente Industrieprozesse, neue Geschäftsmodelle für energieeffiziente Gebäude und Distrikte sowie Elektrizitätsmärkte. Das Kompetenzzentrum engagiert sich sowohl EU-weit an Forschungsprojekten, als auch im Swiss Competence Center for Energy Research SCCER und arbeitet mit Schweizer Industriepartnern zusammen.
Das Team ist äusserst vielseitig und vereinigt Wissen aus Wirtschaft, Umweltwissenschaft, Ingenieurwesen, Chemie, Geographie, Informatik. «So breit aufgestellt können wir eine ganze Menge Themen und Projekte angehen,» sagt Christoph Imboden. Sabine Sulzer Worlitschek zum Beispiel ist Kulturingenieurin, promovierte in Strömungsmechanik an der ETH Zürich und führte über 10 Jahre bei Sulzer das globale Innovationsmanagement im Bereich Pumpen. In der Initialphase der SCCER koordinierte sie dessen Aktivitäten und förderte die Zusammenarbeit in interdisziplinären, institutsübergreifenden Forschungsprojekten an der Hochschule Luzern. Sie unterrichtet «Sustainable Energy Systems» und hat gerade Energy-Connect, eine Schweizer Börse für Energieprojekte, ins Leben gerufen. Wandern und Telemark-Skifahren in dem kleinen Bündner Bergdorf Tschiertschen mit der Familie geniesst sie besonders.
Tanaka Mandy Mbavarira ist eine der Junior-Forscherinnen, mit einem Bachelor in Energy Systems Engineering. Sie evaluiert derzeit Märkte für Netzdienstleistungen. Ausser in der Schweiz, wo sie Bern als ihre Lieblingsstadt bezeichnet, hat sie auch schon in Deutschland gelebt. Ihre Hobbies Reiten und Wasserski fahren vermisst sie am meisten, wenn sie an ihre Heimat Simbabwe denkt. Nach harter Arbeit belohnt sie sich gerne mit einer grossen Portion Sushi.
Christoph Imboden selbst unterrichtet Product Management, Technology Management und Market Analysis & Forecasting, leitete 10 Jahre das Produktmanagement, beziehungsweise die R&D bei Ascom, war beinahe 10 Jahre Teamleiter und R&D Ingenieur bei ABB, hat einen executive MBA der Uni Zürich und promovierte als Eektroingenieur an der ETH Zürich. In seiner Freizeit pflegt er das Wandern, Lesen und vor allem Fotografieren.
Ideen diskutieren, mögliche Projekte aufgleisen mit Studierenden, innerhalb des Instituts, national, international, mit der Industrie, mit Forschungspartnern – dafür ist das Kompetenzzentrum Energiewirtschaft immer offen. Im Moment wird noch ein Hilfsassistent gesucht. Ebenfalls aktuell: im Juli findet im KKL Luzern das 2. European Grid Service Markets Symposium statt, die Tagung zu neuen Entwicklungen in Elektrizitätsmärkten.
2nd European Grid Service Markets Symposium
Im Rahmen des European Fuel Cell Forums (EFCF) findet am 5. Juli 2018 in Luzern das 2. Symposium für Dienstleistungsmärkte europäischer Übertragungs- und Verteilnetze in Luzern statt. Prof. Christoph Imboden ist einer der Mitorganisatoren dieser Tagung. Themen sind:
- Möglichkeiten zur Nutzung von Flexibilität bei der Erzeugung und dem Verbrauch von Strom auf europäischen Energiemärkten
- Beispielprojekte auf Basis von Elektrolyse, Brennstoffzellen und Batterien (Technologien, die Strom umwandeln und speichern), und möglichen Märkten dafür
- Virtuelle Kraftwerke, dynamische Laststeuerung, Regel-Reserven und Netzdienstleistungen