Pierre Boulez (1925–2016)
Messagequisse für Solo Violoncello und 6 Violoncelli
Elide Sulsenti, Solo Violoncello
Gleb Sidaruk, Idil Dogan, Antoni Wojciechowski, Antonio Lorente Garcia, Andrea Stringhetti, Erik Dolci, Violoncello
Erik Borgir, Einstudierung
Francesca Verunelli (*1979)
wo.man sitting at the piano I für Flöte und Player Piano
Ksenija Franeta, Flöte
Francesca Verunelli, Einstudierung
Marco Stroppa (*1959)
Osja
Seven Strophes for a Literary Drone für Violine, Violoncello und Klavier
Irane Ballesteros, Violine
Gleb Sidaruk, Violoncello
Mónica López Candela, Klavier
Marco Stroppa, Erik Borgir, Einstudierung
Drei ungewohnte kammermusikalische Konfigurationen: In Pierre Boulez’ «Messagesquisse», entstanden für den russischen Meistercellisten Mstislaw Rostropowitsch, wirft das Solocello einen mehrfachen Schatten. Gleich sechs weitere Celli fächern seine Melodielinien auf, verstärken einzelne Gesten oder lassen sie echoartig nachklingen — und verleihen ihnen dadurch Relief. Eine Tiefenstaffelung des Klangs gelingt auch composer-in-residence Marco Stroppa in seinem Klaviertrio «Osja», einer Hommage an den russischen Dichter Joseph Brodsky. Die Musiker*innen nehmen in den sieben Sätzen jeweils einen anderen Platz auf der Bühne ein, und ihre Position im Raum bestimmt das musikalische Geschehen. Bei Francesca Verunelli schliesslich trifft Mensch auf Maschine, denn das Klavier wird vom Computer gesteuert. Staunend lauschen wir halsbrecherischen Läufen, vertrackten Rhythmen und dichten Tontrauben, die alle Möglichkeiten menschlicher Interpret*innen übersteigen und sich wie harmonischer Feinstaub auf die mikrotonalen Akkorde der Soloflöte legen.