Stille und Musik befruchten sich gegenseitig: Ohne leeren Raum, der mit Musik zum Schwingen gebracht wird und der zwischen den Tönen auch mal «tonlos» ist, gibt es kein musikalisches Erlebnis. Und Musik als «beredtes Schweigen» macht hör- und spürbar, was Komponierende nicht anders ausdrücken können. Eindringlich erleben wir dies in der Musik Anton Weberns, die man in ihrer radikalen Knappheit eher als «Klangfragmente, die die Stille unterbrechen» bezeichnen könnte. Webern wurde ganz am Ende des Zweiten Weltkriegs von US-Soldaten versehentlich erschossen – das wenige Monate später geschriebene Oboenkonzert von Richard Strauss ist eine direkte Antwort auf dieses Ereignis. Zeitlich fast parallel dazu (1944) steht, gleichsam als Fanal gegen Weltkrieg, Terror und Unterdrückung, Schostakowitschs gigantische Achte: Seine Musik schaut in Abgründe – und lässt trotzdem Hoffnung aufscheinen. Sie ist eine Antwort auf Totenstille mitten im Lärm der Schlachten.
Anton Webern (1883 – 1945)
Variationen op. 30 für Orchester
Richard Strauss (1864 – 1949)
Konzert für Oboe und kleines Orchester D-Dur AV 144
Dmitri Schostakowitsch (1906 – 1975)
Sinfonie Nr. 8 in c-Moll op. 65
Andrea Bischoff, Oboe
Junge Philharmonie Zentralschweiz
Luzerner Sinfonieorchester
Dmitry Sitkovetsky, Leitung
Karten: CHF 85 | 70 | 50 | 30
Ermässigung für Studierende und Fördervereinsmitglieder der Hochschule Luzern – Musik
ab Oktober 2019: KKL Luzern, T 041 226 77 77, www.kkl-luzern.ch