Modulart: Wahlpflicht
Modulnr.: DK.TH_DW100
ECTS: 1
Wann:
Theoriewoche Dezember 14.12.-18.12.20
Selbststudium 10.12.-11.12.20
Prüfung/Präsentationszeit 18.12.20
Dozierende: René Stettler
ZIELSETZUNG
Das Seminar erschliesst anhand von Texten und Interviews das Denken und die Weltanschauung des tschechischen Kommunikationsphilosophen und Schriftstellers Vilém Flusser (1920–1991). Dabei fliessen Themen aus Wissenschaft, Technik, Philosophie, Kunst, Politik und Wirtschaft der Gegenwart in den Unterricht ein.
Anhand von ausgewählten Texten erschliessen die Studierenden zentrale Begriffe des Denkgebäudes von Flusser wie Apparat, Programm, Einbildungskraft, Imagination und Entwerfen. Die den elektronischen Kommunikationsmedien innewohnenden Potentiale zur Veränderung der menschlichen Kommunikation und der Gesellschaft werden auf diese Weise lesbar.
Das Seminar ermöglicht eine kritische Betrachtungsweise des digitalen Zeitalters, indem eine postmoderne Anthropologie als Anthropologie des Entwerfens und des Entwurfs von neuen Möglichkeiten nachvollziehbar wird.
INHALT
Unsere Gegenwart ist durch eine fundamentale Veränderung unserer Kommunikation und damit unserer Welt gekennzeichnet. Beschleunigt durch die digitalen Technologien, verstärkt sich dieser Wandel zu einem radikalen Umbruch. Die Medienkultur orientiert sich an fragmentarischen Bildern; technische Apparate und elektronische Gedächtnisse erweitern unsere Lebenswelt in der technische Bilder zunehmend dominant sind.
Das ist die Tendenz, die Vilém Flusser aus dem Verständnis seiner Gegenwart konzeptualisiert und in die Zukunft verlängert hat. In seiner Zeitdiagnose bis Ende der achtziger Jahre des letzten Jahrhunderts sind Phänomene unserer Gegenwart wie auch noch nicht realisierte Möglichkeiten lesbar.
Einführung in Flussers Theorie der technischen Bilder (historisches Modell der Kulturgeschichte bzw. der Mediengenealogie in fünf Stufen). Kontextualisierung des medienphilosophischen Ansatzes im Theorienspektrum der Medienwissenschaft.
Das Fach Medientheorie wird als hybrider medienphilosophischer Diskurs gelehrt, der unterschiedliche Themen/Elemente, die für Flussers Textwelt wesentlich sind, zusammenführt: Kommunikations- und Informationstheorie, das menschliche Beziehungsgefüge, Wissenschaft/Technik, Ökologie, Nomadismus und Nachgeschichte.
MODULPROGRAMM
Schriftliche Abschlussarbeit am 18.12.20
EINTRITTSVORAUSSETZUNGEN
Es wird von den Studierenden ein Interesse an der kritischen Betrachtungsweise des digitalen Zeitalters sowie wissenschaftlicher und technologischer Entwicklungen erwartet.
LEHR- UND LERNMETHODEN
Das Seminar ist interaktiv im Sinne eines offenen Gesprächs über die Thesen Flussers. Spezifische Anschauungen und Wertungen des Autors werden in Gruppen erarbeitet (Unterrichtssprache Deutsch). Selbststudium. Ausgewählte Texte werden im Unterricht gelesen und diskutiert.
LEISTUNGSNACHWEIS
Teilnahme an den Diskussionen. Die Studierenden schreiben am Ende des Seminars eine schriftliche Abschlussarbeit (Sprache Deutsch). Mindestens 80% Anwesenheit.
LEISTUNGSBEWERTUNG
Bewertungskriterien:
- Sprachlicher Ausdruck
- Fähigkeit zur differenzierenden Reflexion von Flussers Biografie und seinen medienphilosophischen Texten
- Verständnis und Wiedergabe medientheoretischer Zusammenhänge/Begriffe in Flussers Denkgebäude
- Abstraktionsvermögen
- (selbst-)kritische Einwände gegen die eigene Argumentation
Vergabe von maximal 50 Punkten.
RECORD
Die Studierenden erwarben Kenntnisse der Schriften des Kommunikationsphilosophen Vilém Flusser und diskutierten aktuelle Themen aus Wissenschaft, Technik, Kunst, Politik und Wirtschaft. Sie erarbeiteten zentrale Begriffe des Denkgebäudes von Flusser und setzten sich mit den modernen Medien sowie den sozialen und gesellschaftlichen Konsequenzen von Wissenschaft und Technik auseinander.