Modulart: Wahlpflicht
Modulnr.: DK.TH_AV105
ECTS: 3
Wann: 01.03.–17.05.2021 nur 2. BA
Dozierende: Agnès Laube und Gäste (Christian Gasser, Hans ten Doornkaat, Sören Schmeling, Roland Hausheer)
ZIELSETZUNG
Die Studierenden haben anhand von exemplarischen Themen gelernt, Illustration als historisch geprägte visuelle Kommunikation zu verstehen. Sie sind in der Lage, illustrative Werke als komplexe Bestandteile einer Informations- und Unterhaltungsstrategie zu lesen und sowohl tradierte als auch innovative Formen nach ihrer ästhetischen, narrativen und wissensvermittelnden Funktion zu analysieren. Die Studierenden kennen Fragestellungen und repräsentative Inhalte der Fachgeschichte, sind darin geübt, die eigene Position zu reflektieren und zu argumentieren. Sie sind fähig, das erworbene Wissen auf ihre eigene theoretische und praktische Arbeit zu übertragen.
INHALT
Der Iconic turn hat die Illustration gestärkt (Aufwertung der Bilder - Abbau des alphabetischen Monopols). Die Digitalisierung erleichtert das Integrieren von Bildelementen in allen Medien, die Kombination von Bild und Text, und ermöglicht so ihre Allgegenwart. In diesem veränderten Kontext meint «authentisch» bei der Herstellung von Illustrationen seit den 1980er Jahren nicht mehr vorrangig das Handgemachte im technisch-stilistischen Sinn, sondern die persönliche Haltung der Gestaltenden zum illustrierten Gegenstand.
Der Gattungsmix gehört zum Konzept der Vorlesungsreihe. Bilderbuch, Plakat, Comic, Karikatur, Wissenschaftliche Illustration, Infografik, Sachcomic, Kinder- und Jugendsachbuch, gezeichnete Reportage usw.: Das Nebeneinander von historischen und aktuellen Werken schärft den Blick für unterschiedliche Produktionsformen und Reproduktionstechniken. Bewusst werden Wissensvermittlung und Unterhaltung gemischt, gefragt wird nach narrativen Strategien und medialen Usanzen, nach populären Formen und visuellen Experimenten. Dozierende und Expert/innen aus unterschiedlichen Berufsfeldern (Graphic Design, Verlagswesen, Literaturwissenschaft, Comicforschung, Kinder- und Jugendsachbuch, wissenschaftliche Illustration) bringen in Vorlesungen je ihre Perspektive ein.
Oft muss die Illustration etwas «auf den Punkt» bringen: Aber die Bildidee ist nicht per se die Pointe. Das Gesagte und das Nicht-Gesagte, das Bewusstsein für tradierte Bildsprachen und die mehrschichtige Bedeutung von Bildsignalen (gerade auch in der reduzierenden Umsetzung) sowie das Spiel mit dem Medium, machen die Idee interessanter und die Ästhetik überraschender. Rezeption wird so auch zur Selbstreflexion - die Komplexität der scheinbar simplen Gestaltung erweist sich als Kernthema der Illustration.
MODULPROGRAMM
Wird den Teilnehmenden vor Semesterbeginn zugestellt.
BESONDERE EINTRITTSVORAUSSETZUNGEN
Interesse am Reflektieren von Illustration/Bilderzählung in ihren unterschiedlichen Erscheinungsformen.
LEHR- UND LERNMETHODEN
Bildgestützte Referate von Dozierenden und Studierenden; kurze Übungen; Diskussionen; Selbststudium. Literaturangaben werden während des Semesters von den Dozierenden direkt abgegeben. Einzelne Fachbücher im Semesterapparat in der Bibliothek.
LEISTUNGSNACHWEIS
Kurze Übungen: Gruppenarbeiten zu vorgegebenem Thema inkl. Präsentation und Diskussionsführung; aktive Teilnahme am Unterricht; Individuelle, schriftlich verfasste Werkanalysen.
LEISTUNGSBEWERTUNG
Präsenzzeit: In der Regel 100% (mind. 80% der Vorlesungen, sonst Modul nicht bestanden) Der schriftliche LN wird nachfolgenden Kriterien bewertet:
- Gesamtkonzept (Aufbau, Angemessenheit bezüglich Thema)
- Sprache und Stil
- Kompetenz, angeeignetes Wissen zu vermitteln und Begrifflichkeit anzuwenden
- Fähigkeit, eigene Position transparent und stichhaltig einzubringen
- Einhalten formaler Kriterien (korrektes Zitieren von Quellen, Bibliografie, Fussnoten etc.)
RECORD
Die Studierenden wurden mit ausgewählten Erscheinungsformen und Funktionen von Illustrationen vertraut. Sie kennen Fragestellungen der Fachgeschichte zu narrativen und informativen Inhalten und Medien und übten durch das Analysieren exemplarischer Werke, Inhalt und Form von Illustrationen zu reflektieren - auch mit Blick auf die eigene Praxis.