Modulart: Wahlpflicht
Modulnr.: DK.TH_AW206
ECTS: 1
Wann:
Kontaktunterricht: Mo 12.4. - Fr 16.4.2021
Selbststudium: Modulbegleitend
Prüfung/Präsentationszeit: Ganztägiges Symposium am 16.4.2021
Dozierende: Franziska Trefzer
ZIELSETZUNG
Die Intensivwoche bietet selbstständige Entdeckungsreisen an die Ränder der Filmkunst. Zum Expanded Cinema existiert einerseits ein Werk-Kanon und andererseits weitet sich das Gebiet stetig aus. Anhand individueller Zugänge wird das Gebiet teilweise kartografiert. Einzelne Werke und theoretische Diskurse werden erkundet und vorgestellt. Das dient dem lustvollen Einüben des theoretisch-wissenschaftlichen Handwerks: Themenfindung, Erarbeiten von konkreten Fragestellungen. Aufbereitung zu einem Referat. Am Ende der Woche hat jede/r Studierende eine persönliche Landkarte des Expanded Cinema erstellt.
INHALT
In den späten 1960er Jahren experimentierten die Exponentinnen und Exponenten des „Expanded Cinema“ mit allen Elementen, die ihnen das Medium bot. Alles wurde auseinandergenommen, untersucht und hinterfragt. Im Umfeld der verschiedensten Kunst- und Experimentalfilmszenen wurden die (Erzähl-)Konventionen ausgelotet: Die Erzählzeit wurde gedehnt und gestaucht, der Ton wurde an die Grenzen des Erträglichen geführt, das Material wurde auf vielfältige Weise bearbeitet. Die Expansion, von der damals die Rede war, meinte eine Bewusstseinserweiterung und einen Bruch mit überkommenen Wertesystemen. Es war der Aufbruch in die Postmoderne des Films, der Start ins 21. Jahrhundert. Ungefähr gleichzeitig setzte eine explosionsartige Vervielfältigung der Leinwände und Bildschirme ein. Doch mit welchen Geschichten und welchen Inhalten werden diese gefüllt? Wohin bewegt sich die Avantgarde der bewegten Bilder? Braucht es heute noch Avantgarden? In welchen Spannungsfeldern stehen bewegte Bilder morgen und übermorgen? Wie beeinflussen sich Technologie und Inhalte: Is the medium still the message? Welche Erzählmöglichkeiten bzw. Erzählräume eröffnen uns die „neuen“ Technologien? Was sind die Wirkungsweisen interaktiver Arbeiten (Stichwort „Immersion“)? Was ist die Rolle der Rezipienten? Und last but not least: Was ist aus dem Anspruch der Bewusstseinserweiterung geworden? Die Fragen umreissen ein grosses Gebiet. Zu Beginn der Woche wird das Feld vorgestellt, Anhaltspunkte zur Orientierung werden gegeben. Die Studierenden machen sich in begleiteten Kleingruppen auf, ein Gebiet nach eigenem Interesse zu erkunden. Das Symposium am Schluss wird mehrere Stellen auf der Landkarte beleuchten, so, dass sich ein lebendiges Bild des Expanded Cinema und seiner Möglichkeiten ergibt.
MODULPROGRAMM
Wird zu Beginn der Woche bekannt gegeben. Kann, je nach Ausstellungslage, eine Exkursion beinhalten. Die Anwesenheit am Montag ist obligatorisch, ansonsten gilt das Modul als nicht bestanden.
BESONDERE EINTRITTSVORAUSSETZUNGEN
Interesse an aktuellen und historischen Fragestellungen rund ums Bewegtbild. Bereitschaft, sich auf experimentelle Formate einzulassen. Bereitschaft, unbekanntes Territorium zu erkunden.
LEHR- UND LERNMETHODEN
Inputreferate, begleitete Recherche, Gruppen- und Partnerarbeiten, Lehrgespräche, Selbststudium, Symposium mit Referaten der Teilnehmenden
LEISTUNGSNACHWEIS
Beitrag im Rahmen eines ganztägigen Symposiums
LEISTUNGSBEWERTUNG
Mindestens 80% Anwesenheit. Die Anwesenheit am Montag ist obligatorisch, sonst ist das Modul nicht bestanden. Kriterien:
- Thema und Fragestellung des Beitrags zum Symposium (doppelt)
- Der Weg zur Antwort (Diskursfreudigkeit)
- Theoretisches Reflexionsniveau
- Elemente der Präsentation (Handout, Abstract)
- Präsentation (Auftrittskompetenz, Aufbau)
RECORD
Die Studierenden haben ein Thema aus dem grossen Gebiet des Expanded Cinema selbstständig erkundet und zu einem Beitrag im Rahmen eines ganztägigen Symposiums aufbereitet.