Zur Sammlung von bestehenden Kenntnissen und Expertisen teilte ich zu Beginn des IDA Moduls mein Engagement zur zukunftsorientierten Gestaltung zeitgenössischer Kunst im gesellschaftlichen Kontext mit. Ich arbeitete bereits vor dem IDA-Modul vermehrt mit anderen Studenten aus verschiedensten Studienrichtungen zusammen und war gespannt, wie wir durch dieses Modul weitere Kontakte knüpfen und Formen der Zusammenarbeit erforschen würden.
Die Kunsthochschule Luzern hat sich durch den Umzug nach Emmenbrücke vom Stadtraum Luzern gelöst. An den Präsentationen des ersten Moduls Ende März 2017, wurde viel über diese Thematik diskutiert. Im direkt anschliessenden Modul Collabora©tion begaben wir uns direkt in diese Situation, um analytisch den Status Quo zu definieren.
Diese erste Feldforschung inspirierten uns bereits für den Startschuss unserer Projekte. Während wir in Gruppen den Agglomerationsraum systematisch erfassten, vervielfachten sich die Anekdoten und die Gedanken, die den Raum verbessern können. Während wir auf unseren Zügen durch diese Lokallandschaft Zine-Material sammelten, verwertete ich mein, wie das Material aller Studierenden, die in diese utopische Richtung weisen, zu collagierten Werken im Photoshop. Die Sammlung an Material vervielfältigte sich über die Wochen – und ebenso das Utopia Projekt – welches nun in der Ausstellung mit 13 Prints im Postkartenformat die utopischen Gedanken dieses Teams aufzeigen.
Dieser Prozess führte uns weiter zu diversen partizipativen Arbeiten, die in die Gesellschaft und den Raum Emmenbrücke eingriffen. Ich beteiligte mich auch direkt an einer Plakataktion, die durch unsere selektive Gestaltung, an den Orten, an welchen wir sie angebracht hatten, Kontroversität erzeugen.
An einem Symposium unserer Dozentinnen Dominique Lämmli und Annemarie Bucher, mit internationalen Gästen an der Zürcher Hochschule der Künste, führten unsere Gespräche und meine Gedanken reflektiv auf bereits Erarbeitetes und gleichzeitig inspirierten die Präsentationen und den folglichen verbalen Austausch zu neuen Prozessfindungen.
Diese Wahrnehmung, das Handeln und Reflektieren begleitete uns durch das komplette Modul und zeigte sich in der Ausarbeitung eines gemeinsamen Fanzines. In einer kondensierten Gruppe erarbeiteten wir ein Zine, das in der Ausstellung in einer Stückzahl von 64 Exemplaren aufgelegt wurde.
An der Ausstellung selbst sollten die Besucher physisch an unseren Prozessen teilnehmen können. Nichts sollte verschönert, nichts weggelassen werden, sollte aber trotzdem exakte kuratorische Absicht an den Tag legen. Alles soll wild sein, doch nichts unkontrolliert. Uns ist es gelungen das Lehrsetting dieses IDA-Moduls in einen Raum zu projizieren und spezifische lokale Problemsituationen mittels künstlerischer Strategien zu verstehen und zu verändern.
Text: Sven Teufer