Bewegte Bilder gewinnen in aktuellen Medienformaten an Bedeutung. Traditionelle Disziplinen wie Fotografie, Film, Grafik und Illustration überlappen sich, die digitalen Medien konvergieren. Aktuelle Gestaltungsmöglichkeiten eröffnen neue Perspektiven sowohl für angewandte als auch künstlerische Projekte. Die Vertiefung Short Motion greift diese Entwicklungen auf und bietet Künstlerinnen und Gestaltern aus verschiedenen Disziplinen eine gezielte Vertiefung ihrer Kompetenzen aus der Perspektive des bewegten Bildes. Die Studierenden befassen sich mit der Entwicklung von Geschichten, dem Storyboarding, der Dramaturgie, den Techniken der Film- und Tonaufnahme, Schnitt und Rhythmus sowie der audiovisuellen Postproduktion in kurzen und ultrakurzen, oft plattformübergreifenden Projekten.
In gezielten Experimenten mit gestalterischen Mitteln und Medienformen erproben die Studierenden Möglichkeiten des visuellen Erzählens in kurzen Formaten. Denn die aktuellen Bewegtbildformate zwingen die Filmgestalterinnen und Filmgestalter, ihr bildsprachliches und erzählerisches Repertoire zu hinterfragen und zu erweitern. Die technische Basis der audiovisuellen Medien ist im permanenten Wandel und etabliert immer wieder neue Aufnahmetechniken und Abspieloberflächen im Markt: Aktuell rufen der 3D-Film, 360°-Headsets, High Framerate und 3D Audio, aber auch minimierte oder übergrosse Displays nach angepassten filmischen Erzählweisen – auch in kürzer werdenden Formaten: Ultrashorts haben fragmentarischen Charakter, doch erreichen sie in Form von Clustern oder Serien mehrerer thematisch oder formal zusammengehöriger Bewegtbilder nicht nur stattliche Längen, sondern kommunizieren selbst komplexeste Inhalte. Wie der Experimentalfilm fordern sie die Zuschauer/innen oftmals dazu auf, sich die Inhalte auch aus den Zwischenräumen und Auslassungen selber zu erschliessen. Vor allem erzählerische Strategien, die keine vollständige Kontrolle über den Story-Verlauf mehr beanspruchen, sind in diesen Situationen anwendbar.
Die Vertiefung Short Motion bietet den Studierenden die Möglichkeit, eigene Projekte auf der stabilen Basis filmischer Narration zu entwickeln und zur Diskussion zu stellen. Ziel der Vertiefung ist die Produktion eigenständiger oder im Auftragsverhältnis entwickelter Arbeiten mit innovativer Relevanz für soziale, politische, wissenschaftliche, journalistische oder kulturelle Zusammenhänge. Die Abschlussprojekte beziehen sich auf die jeweiligen individuellen Berufsziele der Studierenden und können dadurch sehr unterschiedlich ausgerichtet sein.
Für die Zulassung zum Studium vorausgesetzt werden ein abgeschlossenes Bachelor-Studium in einem gestaltungsrelevanten Studiengang (z.B. Video, Graphic Design, Illustration, Animation, Fotografie, neue Medien, Kunst oder Architektur, aber auch geistes- und medienwissenschaftliche Studiengänge) sowie Erfahrung mit Bewegtbild, Animation, Video oder Film. Die Spezialisierung Short Motion wird von Robert Müller geleitet. Weitere Kerndozierende sind: Carlos Isabel Garcia, Projektcoaching; Marine Hugonnier, Projektcoaching.