Die Digitalisierung des Films, die Entwicklung neuer Displays und die alltägliche Vernetzung unterschiedlichster Endgeräte eröffnen neue Berufsfelder für Filmschaffende. Portale entstehen vor allem in den sozialen Netzwerken, aber auch im öffentlichen und halböffentlichen Raum wie beispielsweise dem Theater sowie auf mobilen Bildschirmen wie Handys, Tablets und VR-brillen. Sie alle verwenden das bewegte Bild als ein Hauptmedium zur Kommunikation und zum Geschichtenerzählen. Gleichzeitig hat sich in der Kunst ein riesiger Markt für bewegte Bilder etabliert und das ehemals fast quadratische Bild des Monitors wird durch das filmischen 360°-Panorama ergänzt.
Diese neuen Formen des Films ermöglichen (und benötigen) Erzähltechniken, die auf kurze Aufmerksamkeitsspannen, fragmentierte Rezeption, neue Vorführsituationen sowie plattformübergreifende Vertriebswege adaptiert sind. Wie kann beispielsweise filmisch erzählt werden, wenn eine Geschichte in Bild und Ton auf mehreren Displays gleichzeitig im Raum gezeigt wird? Wie werden bewegte Elemente in einem grafischen Konzept einer Webseite eingebunden? Wer ist in interdisziplinären Teams für die Konzeption der bewegten Bilder zuständig? Wie kann mit mehreren Medien wie Bild, Ton und Schrift gearbeitet werden und was bedarf es, um Inhalte medienspezifisch sinnvoll untereinander zu verknüpfen? Wie funktionieren webbasierte, nonlineare Filme? Wie schneidet man einen Film, wenn er nicht mit einer herkömmlichen Kamera aufgenommen wurde, sondern mit einer 360-Grad Kamera? Kurz: Wie verändert sich das Geschichtenerzählen durch die technischen Innovationen und veränderten Rezeptionsbedingungen im digitalen Film?