Die zeitgenössischen Anforderungen an die Entwicklung von Wissensbilder sind dabei vielfältig: Handwerkliche Präzision und inhaltliche Genauigkeit verbinden sich zu verbindlichen Darstellungen, die ihren kommunikativen Nutzen erfüllen. Ausserdem erfordert die Darstellung von komplexen Zusammenhängen, Prozessen und abstrakten Inhalten visuelle Kreativität, um Wissen sowohl Laien wie auch Experten zugänglich zu machen.
Die Studienrichtung Illustration Nonfiction sieht sich als schöpferisches Labor der didaktischen Visualisierungen. In der Ausbildung entwickeln die Studierenden in auf einander aufbauenden Modulen die Fertigkeiten für eine zeitgemässe Berufsqualifikation.
Das Erlernen von traditionellen und digitalen Gestaltungstechniken bildet die Grundlage für die Konzeption und Erarbeitung didaktischer Visualisierungen. Die Möglichkeiten sind dabei sehr vielfältig: Sie reichen über die wissenschaftliche Illustration, der illustrativen Infografik und dem narrativen Zugang über die Bilderzählung (z.B. Comic) bis zu animierten und interaktiven Formen der Wissensvermittlung. Das eröffnet einen enormen Spielraum an gestalterischen Entfaltungsmöglichkeiten.
Lehrphilosophie
Um Zeichnen zu lernen, muss man Sehen lernen. Das Studium beginnt mit Einführungen in die Grundlagen der visuellen Wahrnehmung und Gestaltung. Dabei lernen sie, die Funktionen von Bildsprachen besser zu verstehen, bevor sie diese im späteren Verlauf des Studiums anwenden. Über die intensive handwerkliche Auseinandersetzung entsteht ein Bewusstsein für gestalterische Qualität und den Auftrag, etwas zur visuellen Kultur unserer Zeit beizutragen. Vorträge, Workshops und Begegnungen mit bekannten Illustrator:innen und Alumni bieten vertiefte Einblicke zur internationalen kreativen Praxis.
Fachtheorie und Methodenmodule sind seit Studienbeginn 2022 in die Praxis integriert und thematisch gleich getaktet. Diese wurden methodisch neu konzipiert; Theorie (Anschauung) wird in direkten Bezug zur praktischen Anwendung gesetzt.
Techniken, Medien und Technologien werden während des Studiums laufend eingeführt. Die Studierenden lernen, wie sie selbstständig weiterlernen und das nötige Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten entwickeln, um sich in der zeitgenössischen Praxis zu behaupten.
Im Laufe des Studiums wird zunehmend Raum geschaffen für die Förderung individueller Ansätze.
Dank dieses methodischen Ansatzes geniesst der Studiengang einen ausgezeichneten Ruf. Er bringt Absolvent:innen hervor, die in allen Bereichen der Illustration, aber auch des Designs, sowie in einem breiten Spektrum kreativer Berufe, international Anerkennung und Aufmerksamkeit erregen.
Aufbau des Studiums
Das Studium ist in eine Folge aufeinander aufbauender Module (mehrwöchige Unterrichtseinheiten) strukturiert. Ein Modul beinhaltet praktische Übungen, gestalterisch/handwerkliche Inputs und Einführungen in Praxis und Theorie.
Der Fachblock Illustration mit den Pflichtmodulen bestimmt den Hauptanteil. Dazu gehören alle Praxismodule (blau) und die Fachtheorie.
Des Weiteren gibt es Wahlpflichtmodule (Knallgelb): Darunter fallen +Reflect Wochen und die 6-wöchigen +Colabor Module; erstere bieten eine reiche Auswahl an einwöchigen Theorieangeboten, bei Letzteren kann zwischen siebzehn interdisziplinären Angeboten gewählt werden.
Neu steht am Ende des Frühlingssemesters das Offene Fachmodul (pistaziengrün) zur Wahl. Dieses dauert vier Wochen. Diese Angebote werden von den Studienrichtungen konzipiert und angeboten: hier haben alle die Möglichkeit, zusammen mit Studierenden anderer Disziplinen zu lernen und zu arbeiten.
Abgerundet wird das Unterrichtsangebot durch einen bunten Strauss an freien Wahlangeboten, die +Focus Angebote (hellgelb). Dabei werden Möglichkeiten geboten, sich in Werkstätten eine Reihe neuer Fertigkeiten anzueignen – wie kreatives Schreiben oder 3D-Modellieren, Fotografie, oder man findet raus was passiert wenn man Laser-cutter mit Buchbinden kombiniert.
Zum Angebot gehören die Abendvorlesungen zu Design-, Medien- und Kunstgeschichte sowie die thematischen Ringvorlesungen. Auch Sprachkurse können besucht werden, sowie alle Interdisziplinären Angebote der gesamten Hochschule Luzern (ISA).