Neue Aufgaben in den Bildmedien
Die Berufsprofile der Visuellen Medien befinden sich weiterhin im Wandel. Grundsätzlich müssen Visual Storyteller die zahlreichen, zunehmend komplexen neuen Technologien und Medienformate beherrschen. Darüber hinaus haben sich Gestalter*innen auch mit den anspruchsvoll miteinander verwobenen Inhalten auseinanderzusetzen. Damit nimmt auch die Vielschichtigkeit ihrer Aufgabenbereiche zu. Diese zweipoligen Kompetenzerwartungen an den Beruf erfordern eine dauerhafte Weiterbildung.
Wo bis zur Jahrhundertwende ein mediumspezifisches praktisches Handwerk wie in den Bereichen der Fotografie, Film und Video ausreichte, entstand – aufgrund der Digitalisierung und des Internets – eine neue globale, medial vielseitige, vernetzte Kreativpraxis. In dieser Arbeitsrealität sind neben den kreativen auch soziale, analytische, konzeptuelle und unternehmerische Kompetenzen gefragt.
Als zukunftsorientiertes, sich laufend weiterentwickelndes Studienangebot, das die fachlichen Grenzen auslotet und nach neuen Erkenntnissen sucht, greift Camera Arts eine herausfordernde Ausbildungsagenda auf. Studierende folgen einem State of the-Art-Curriculum, das auf Berufsfähigkeiten abzielt, die im 21. Jahrhundert gerade erst neu entstehen.
CA Kompetenzfelder
Studierende entwickeln sich in den nachfolgenden fünf Kompetenzfeldern:
«Contexts – Concepts» (Kontexte – Konzepte)
Bilder erhalten ihre Bedeutungen durch die Kontexte, in denen sie verfasst, präsentiert und wahrgenommen werden. Im Kompetenzfeld «Contexts» wird die Fähigkeit eingeübt, sich Themen zu erschliessen und Problemstellungen zu erfassen. Eine aktive Beteiligung ist von entscheidender Bedeutung, um tieferliegende Kontexte einer Situation und deren wechselseitige Beziehungen zu ermitteln. Für Gestalter*innen wesentlich ist auch das Interpretieren von Zeichen, wie diese in der Semiotik (Wissenschaftszweig über Zeichensysteme aller Art) vermittelt werden.
Das Kompetenzfeld «Concepts» beinhaltet die Fähigkeit, schlüssige Ideen über einen vorhandenen Zusammenhang zu entwickeln. Mit Vorstellungskraft werden darüber hinaus neue Ansichten, progressive Gedanken und fiktive Szenarien visualisiert. Somit werden abstrakte Ideen als Konzepte in einer strukturierten Form darstellbar und können kommuniziert werden.
«Create» (Entwerfen)
Diese Kompetenzen umfassen die Praxis kreativer Produktion in und mit fotografischen, digitalen Medien und Design. Mit diesen lassen sich originäre Ideen ausdrücken und gestalterische Konzepte realisieren. Projekte werden entlang iterativen Prozessen entwickelt, zunächst mit offenem Ausgang, um kreative Ideen in konkrete und sichtbare Arbeiten zu überführen. Die Projekte werden inhaltlich nach den jeweils passenden Kriterien evaluiert und geändert. Eine zentrale Rolle im Schaffensprozess nimmt die Frage ein, wie Bilder und visuelle Medien bei der Bearbeitung einen neuen Bedeutungszusammenhang ergeben können.
Technologie
Die vermittelten Techniken beziehen sich auf fotografische und bildgebende Verfahren, digitale Medien und auf das Kommunikationsdesign. Verschiedene Produktionsmethoden und deren Ergebnisformen werden untersucht, um die technischen Eigenschaften und die mit ihnen verbundenen Anwendungen in Erfahrung zu bringen. Die Ausgangspunkte zur Wahl inhaltlich geeigneter darstellender und verarbeitender Methoden, Medien und Techniken machen die kreativen Zielsetzungen der Projekte aus.
Theorie und Reflexion
Theorie bedeutet «betrachten, gewahr werden» und wird auch als «wissenschaftliche Erwägung» verstanden. All das ist für jede kreative Produktion unverzichtbar. Verschiedene Wissensbereiche, die mit fotografischen Medien, Design, Kunst und Mediendisziplinen verbunden sind, werden mit diesem Kompetenzfeld angesprochen. Dieses Wissen fliesst ein in die Entwicklung eigener visueller Strategien, praktischer Produktionsmethoden und in die Projektreflexion. Sprache, Dialog und Schreiben sind Schlüsselwerkzeuge, um das eigene Handeln zu analysieren; umgekehrt kann Theorie Impulse für das eigene Schaffen geben.
Transfer
Dieses Kompetenzfeld bildet die Fähigkeit zu sozialer Interaktion und Kommunikation aus. Rhetorisches Wissen unterstützt das Verständnis von und den Umgang mit komplexen Themen, die auch in Gruppen erarbeitet werden. Ebenso wird Managementwissen für die Projektumsetzung im Team vermittelt. Geschäfts- und Rechtsgrundlagen für selbständige und angestellte berufliche Tätigkeit in den verschiedenen Bereichen der visuellen, fotografischen und digitalen Medien runden diesen Themenbereich ab.
Abschluss
Der Abschluss berechtigt zur Führung des Titels «Bachelor of Arts in Visueller Kommunikation mit Vertiefung in Camera Arts» der Hochschule Luzern – Design & Kunst.
Der Bachelor-Abschluss qualifiziert zudem für einen weiterführenden Master of Master of Arts in Design, Master of Arts in Film oder Master of Arts in Fine Arts.
Berufliche Perspektiven
Mit dem Camera Arts-Studium und seinen transdisziplinären Schwerpunkten Post-Fotografie und transmediales Storytelling qualifizieren sich die Absolvent*innen für eine kontextbezogene, erzählende, Beziehungen herstellende fotografische und visuelle Medien- und Designpraxis.
Studierende erwerben vielseitige Kenntnisse und Fähigkeiten, die sie in Tätigkeitsfeldern wie redaktionelle Fotografie, Bildjournalismus, transmediales Erzählen für Print- und Online-Medienprojekte und in einer Vielzahl von Problemfeldern anwenden können.
Nach ihrem Studium arbeiten sie selbständig, in Gruppen oder Kollektiven für die Kommunikationsabteilungen von Unternehmen und öffentlichen Institutionen oder im Marketing.
Siehe Abschlussprojekte
Siehe Alumni-Porträts